Majestäten & Meisterleistung: Der Bezirk Rees feiert ein fulminantes Schützenwochenende

16.06.25, 22:26
  • Landesbezirk Niederrhein
Tobias Herbst

Haldern/Millingen/Rees. Es war ein Wochenende ganz nach Schützenart: geprägt von Gemeinschaft, Tradition und besonderen Momenten. Der Bezirksverband Rees feierte ein dreitägiges Fest mit zielsicheren Königen, ehrwürdigen Auszeichnungen und einem eindrucksvollen Schulterschluss zwischen Glaube, Brauchtum und Begeisterung.

Den Auftakt machte am Freitag das KK-Schießen auf der 50-Meter-Bahn in Haldern. Die amtierenden Majestäten der 20 teilnehmenden Vereine wetteiferten dort um die ersten Titel. Am Samstag folgte auf dem Gelände der Bürgerschützenvereine Rees-Feldmark, Groin und Bergswick der große Königsschuss und der Höhepunkt des Wochenendes.

Oliver Ketzinger vom Bürgerschützenverein Rees 1833 e.V. sicherte sich mit dem finalen Schuss auf den Rumpf die Bezirkskönigswürde im Vogelschießen. An seiner Seite regiert seine Frau Laura Ketzinger.

Die Preise gingen an folgende Mitbewerber:

Kopf: Lea Venger (St.Lambertus Haffen)
Linker Flügel: Oliver Ketziger (BSV Rees Stadt)
Rechter Flügel: Jan Schneider (St.Josef Haldern)

Beim KK-Schießen bewies Jan Schneider von der St. Josef Schützenbruderschaft Haldern 1593 e.V. eine ruhige Hand: Mit 26 Ringen errang er den Titel des Bezirkskönigs auf Scheibe – Sabrina Mistelkamp begleitet ihn als Königin. Beide Bezirkskönige sind für das Bundesfest in Mönchengladbach (19. bis 21. September 2025) qualifiziert und freuen sich auf die Möglichkeit, um den Bundeskönigtitel mitzuschießen.

Der feierliche Festakt auf dem Sportplatz an der Lindenallee wurde aufgrund einer Unwetterwarnung abgekürzt. Die Reden gekürzt und das Schaufahnenschwenken ebenso ersatzlos gestrichen, wie das gemeinsame Spiel der Spielmannszüge. Eine kluge Entscheidung des Bruderrates um Bezirkbundesmeister Gerald Oostendorp. Auf dem Rückweg zum Festzelt gab es zwar nur einen kurzen Schauer, zur gleichen Zeit, ca. 7 km weiter in Millingen hatte es 15 Minuten stark geregnet. 

Nach dem gemeinsamen Gottesdienst ehrte Landesbezirks- und stellvertretender Diözesanbundesmeister Heinz-Gerd Bachus ein Urgestein des Bezirks:
Frank Schlüter, 30 Jahre stellvertretender Bezirksschatzmeister, erhielt als Dank für seine Verdienste den elfenbeinfarbenen St. Sebastianus Orden – zum allerersten Mal im Bezirksverband Rees verliehen.

Die nächste Premiere folgte am Sonntagmorgen in Millingen. Bei der Wachtparade der St. Quirinus Schützenbruderschaft wurde Wilfried Kremer für seine 35-jährige Tätigkeit im Bezirksbruderrat mit dem St. Sebastianus Ehrenschild ausgezeichnet. Auch diese Ehrung wurde im Bezirk Rees erstmals vergeben.
Kremer, der bereits alle Auszeichnungen bis hin zum Schulterband des Ehrenkreuzes erhalten hatte, verkörpert wie kaum ein anderer die enge Verbindung von christlichem Glauben und Schützenethos. Die Auszeichnung gilt als Würdigung einer Lebensleistung im Zeichen von Pflichtbewusstsein und Menschlichkeit.

Am Sonntagmittag gehörte die Bühne bzw. der Rasen des Sportplatz von Fortuna Millingen den Fahnenschwenkern: Mit Schwung, Präzision und Stolz traten Mannschaften aus allen Altersklassen zum Bezirksfahnenschwenken an.

 Die Sieger:

    Schülerklasse: St. Johannes Praest

    Jugendklasse: St. Josef Haldern

    Seniorenklasse: St. Irmgardis Esserden

Und auch abseits der Wettkämpfe war das Wochenende ein Fest der Sinne und Symbole: Mehrere hundert Uniformierte, festlich gekleidete Throndamen und farbenfrohe Fahnen boten ein eindrucksvolles Bild der Verbundenheit.
Es wurde gefeiert, marschiert, gebetet – in all dem spiegelte sich der Leitspruch des historischen Schützenwesens (BHDS) wieder - "für Glaube, Sitte und Heimat".